Jugendliche haben seit vielen Jahren gleichbleibende (wenige) typische Berufswünsche. So wollen Mädchen eher Medizinerin oder Lehrerin werden – Jungen dagegen Programmierer oder Sportler. Indes: Nicht selten (zu 20 %) wissen sie mit 15 Jahren noch nicht, auf welchem Bildungsweg sie genau dahinkommen können – die Schulen haben es jedenfalls offenbar nicht geschafft, die Jugendlichen gut auf den Einstieg in die Ausbildung vorzubereiten. Das ist ein erst jetzt veröffentlichtes Teilergebnis der OECD-Pisa-Studie von 2022.
Sage und schreibe fast 60 % der befragten deutschen SchülerInnen geben sogar an, dass ihnen die Schule keine Dinge beigebracht habe, die ihnen für den Beruf zunutze sein könnten. Obendrein setzt sich die soziale Spaltung in den Karrierewegen fort: Heranwachsende aus ärmeren Haushalten trauen sich von vornherein seltener ambitionierte, hochbezahlte Tätigkeiten zu und streben also gar nicht erst danach. Und: Weniger als die Hälfte der 15-Jährigen hatte bereits einmal Kontakt zu einem Arbeitgeber. Deshalb sollten Beschäftigte von Unternehmen selbst in die Schulen gehen und von ihrer Arbeit berichten – eine Stunde pro Jahr und Kopf wäre schon besser als nichts…
(aus: Spiegel Panorama)