Altersarmut infolge mangelnder privater Vorsorge, Verschuldung durch schlechte Kredite und falsche Konsumentscheidungen oder schlicht zu teure Verträge: Durch fehlende Finanzbildung geraten viele Menschen in finanzielle Not. Die beste Medizin dagegen ist eine gute Finanz-Bildung. Doch die haben nach eigener Auskunft nur eine Minderheit der Deutschen – besonders beim Detailwissen über Börse, Rente oder Kredite fehlt es. Und Geld-Knowhow haben insbesondere die Menschen nicht, die bildungsarm aufwuchsen und die ohnehin wenig finanzielle Mittel haben – also diejenigen, die das Wissen am dringendsten benötigen, um ihre Situation zu verbessern.
Die Schulen, die alle Jugendlichen mit anbieter-unabhängiger, fundierter Finanzbildung erreichen könnten, tun zu wenig. Die Fachlehrer selbst würden das gern ändern – aber ihnen sind oft die Hände gebunden, weil die vorgegebenen Lehrpläne anderes verlangen und den Umgang mit Geld vernachlässigen. Folglich haben nur rund ein Drittel der bis 27-Jährigen gutes Wissen über Altersvorsorge – gerade dann, wenn sie die finanziellen Weichen dafür stellen sollen.
Es ist nicht leicht, abseits oder nach der Schule gute Angebote der Finanzbildung zu finden – oft sind Inhalte falsch, interessengesteuert oder schlecht vermittelt. Oder das erworbene Wissen fügt sich nicht in die eigene Lebensrealität ein. Wenn man oder frau sich denn überhaupt darum kümmert und dafür bezahlen will. Wissenslücken und also Geldschwierigkeiten bleiben durchs ganze Arbeitsleben hindurch – wo sie Kraft für die Arbeit und Privates rauben – und bis ins Alter, wo dann überteuerte Kredite oder andere umfangreiche Produkte für Einbußen sorgen…
(aus: tagesschau.de)
