„Kameras an, bitte!” Dieser Satz eröffnet mittlerweile viele virtuelle Meetings. Sichtbarkeit gilt oft als Zeichen von Aufmerksamkeit und Beteiligung. Doch gerade in größeren Runden sprechen nach wie vor nur wenige – die sich ohnehin immer berufen fühlen. Dagegen zögern zurückhaltende Kolleginnen und Kollegen öfters mit Wortbeiträgen – zum Beispiel, weil sie Scheu vor den „Blicken aller“ haben, weil sie technische Probleme während ihres Statements befürchten, oder weil sie sich überhaupt erst einmal in schnell laufenden ad-hoc-Diskussionen rechtzeitig bemerkbar machen müssen. Denn: Nur 37 % der Organisatoren von Videocalls legen vorher eine klare Agenda fest, die eben ein ausuferndes „Tratschen“ vermindern kann. Und: Die Sprechenden haben keineswegs ungeteilte Aufmerksamkeit der anderen Teilnehmer. So geben 92 % zu, dass sie sich während virtueller Meetings über längere Strecken mit anderen Dingen befassen – etwa parallel Mails checken und beantworten. Durch diese und andere Verwässerungen gehen zum einen etliche positive Beiträge unter oder finden gar nicht erst Raum, zum anderen werden dann Entscheidungen aufgrund von unvollständigen Informationen getroffen usw.
Die Lösung wäre in jedem Fall: Eine optimale Moderation des Videocalls. So können zum Beispiel gerade in gemischten Präsenz-virtuell-Runden die Remote-Teilnehmenden gezielt angesprochen werden, die wenig oder nicht präsent sind. Zum anderen sorgt die Moderation u.a. für eine gute Einblendung von gemeinsam zu bearbeitenden Dateien, und fragt nach dem Videocall nach, wie die Teilnehmer das Meeting empfanden und was gegebenenfalls fehlte…
(aus: hrperformance-online.de)