Commerzbank-Übernahme: UniCredit-Chef gibt sich beinhart-charmant

Seit dem Einstieg bei der Commerzbank im September 2024 fordern Berliner Politiker Unicredit-Chef Andrea Orcel zum Verzicht auf eine mögliche Übernahme auf. Die Appelle kontert er nun beim Handelsblatt-Bankengipfel in Frankfurt mit netten, gleichwohl klaren Worten. Die Wünsche der deutschen Politik wolle er berücksichtigen, sie seien ein wichtiger Faktor – aber eben nicht der entscheidende. Ein starkes (Finanz-)Europa könne nur mit einem freien Strom von Liquidität und Geschäft über die Binnengrenzen hinweg entstehen – und dafür sei auch eine Übernahme wie die der Commerzbank wesentlich. Das deutsche Geldinstitut sei „nicht schlecht“ unterwegs, aber letztlich in der Aktie aktuell doch überbewertet, und könne mit der derzeitigen (hohen) Kostenbasis nicht mit der UniCredit konkurrieren und also auch nicht langfristig überleben, betont der Italiener.  
Orcel versuchte in Frankfurt auch die Sorgen der deutschen Arbeitnehmervertreter zu zerstreuen. Es werden im Zuge einer Übernahme allenfalls in der Coba-Zentrale zu einem markanten Stellenabbau kommen, indes auch nicht so dramatisch wie behauptet. Zudem wolle die UniCredit ins Commerzbank-Netzwerk, auch in die Filialen, investieren. Auch die Integration der Commerzbank-IT werde man stemmen können. 
In einer Ad-hoc-Umfrage im Saal des Bankengipfels gaben 78 % der Teilnehmenden an, dass die Übernahme der Commerzbank durch die UniCredit tatsächlich vollzogen wird. Allem Gegenhalten aus Deutschland zum Trotz…

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(aus: welt.de)